Der Medienservice im EPiZ bietet Medien zu den Themenbereichen Globales Lernen und Bildung für nachhaltige Entwicklung zur Aus- und Fernleihe in der Bibliothek. Zudem erstellen wir Bildungsmaterialien Globalen Lernens.
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Dienstag und Donnerstag 14-18 Uhr und nach Vereinbarung.
Der Journalist Mark Gevisser beobachtet an verschiedene Orten (u.a. Malawi, Nigeria, USA, Russland, Mexiko, Indien, Israel oder Ägypten) scharfsinnig den Verlauf und Paradoxien der pinken Linie durch die Welt und einzelne Gesellschaften. Der Autor porträtiert über mehrere Jahre hinweg facettenreich geschlechtlich und sexuell vielfältige Menschen und ihre Erfahrungen von Ausgrenzung sowie Selbstermächtigung in einfühlsamen Reportagen. Ihre Geschichten kontextualisiert er im globalen vielschichtigen Diskurs zwischen Emanzipation, Liberalismus und Ablehnung von Menschenrechten bis Gewalt.
Mark Gevisser reflektiert wiederholt seine eigene Position. Er zeigt dekolonial sensibilisiert regional verschiedene Geschlechtskategorisierungen entgegen der Zweigeschlechtlichkeit auf und verzichtet an vielen Stellen auf ein verkürzte Verallgemeinerung der Geschichten als 'globale Queerness'. Eine vertiefte Reflexion historischer Machtverhältnisse und der (vor-)kolonialen Disziplinierung von Geschlecht und Sexualität fehlen leider.
Auf der ganzen Welt setzen sich Menschen für die Anerkennung der Vielfalt von sexuellen Orientierungen und Geschlechtsidentitäten ein – und das mit Erfolg: In vielen Staaten wurden in jüngerer Vergangenheit rechtliche Diskriminierungen abgebaut und etwa die Eheschließung auch für nicht heterosexuelle Paare ermöglicht. Auf der anderen Seite bestehen nicht nur Ausgrenzung und Benachteiligung fort, sondern viele Staaten verschärften sogar ihre Gesetzgebung und kriminalisieren als homosexuell gedeutete Praktiken. Der südafrikanische Journalist Mark Gevisser zeigt, wie sich eine pinke Linie durch die Welt, aber auch durch die einzelnen Gesellschaften und sogar durch Stadtviertel zieht: zwischen denjenigen, die für sexuelle und geschlechtliche Vielfalt streiten, und denjenigen, die diese als Angriff auf traditionelle Werte bekämpfen.
Der Autor reist in verschiedene Weltregionen, spricht mit Menschen über ihre Erfahrungen von Ausgrenzung und Demütigung sowie ihrem Einsatz dagegen. Keineswegs, so Gevisser, sei der Kampf um sexuelle Selbstbestimmung ein Luxusproblem von Wohlstandsgesellschaften. Vielmehr richte er sich auf existenzielle menschliche Belange und werde weltweit geführt.
Autor*in: Marx Gevisser; Helmut Dierlamm und Heike Schlatterer (Übersetzung)
Jahr: 2022
Umfang: 655 Seiten
Quelle: Bundeszentrale für politische Bildung