Didaktisches Begleitmaterial

Was macht die Stadt Reutlingen als Heimat und Ort der Begegnung aus?
Wir haben nachgefragt und vier Expert*innen interviewt, die in und um Reutlingen aktiv sind.

In den Interviews geben sie Auskunft über den Integrationsrat Reutlingen, den Verein Blacks Connected e.V., die Antidiskriminierungsstelle für Tübingen und Reutlingen adis e.V. und die (post-)kolonialen Verbindungen unserer Stadt zur Elfenbeinküste.

Diese Stimmen bringen wir als kurze Tonaufnahmen in den Rundgang ein.
Darüber hinaus stellen wir Ihnen die Interviews in voller Länge als Zusatz- und Begleitmaterial für die Vor- und Nachbereitung des Rundgangs zur Verfügung. Gerne beraten wir Sie dabei.

Der Rundgang macht auf koloniale Spuren aufmerksam und zeigt die Kontinuitäten in der Gegenwart auf. Auch wenn wir in erster Linie die Vergangenheit der Stadt vorstellen, kommen wir auf die heutigen Lebensrealitäten von Menschen zu sprechen, die bis heute von den Spuren des Kolonialismus betroffen sind. Mit den Interviewausschnitten wollen wir für die Perspektiven von Menschen sensibilisieren, die mit den Folgen des Kolonialismus konfrontiert sind und Erfahrungen mit Widerstand und Rassismus machen. Darüber hinaus zeigen wir durch die Schilderung von Praxisbeispielen aus Reutlingen und Umgebung Handlungsmöglichkeiten auf, wie sich die Teilnehmenden des Rundgangs persönlich gegen globale Ungleichheiten engagieren können.

Viel Spaß beim Reinhören!

Die Interviews wurden in Kooperation mit dem Freien Radio Wüste Welle erstellt. Das Projekt wurde von der Partnerschaft für Demokratie (PfD) Reutlingen im Rahmen des Bundesprogramms "Demokratie Leben!" des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert.
Interviewführung und Schnitt: Anaëlle Koschnike-Nguewo & Annkatrin Votteler-Veit
Musik und Schnitt: Lukas Müller

„Die Zeit am Listhof hab‘ ich richtig genossen.“

Der Germanist Rauland Ouattara hat einen Freiwilligendienst in Reutlingen gemacht. Mit uns spricht er über das Ankommen in einer fremden Stadt, Lebensrealitäten seiner Heimatstadt Bouaké und interkulturelle Begegnungen.

„Hier war ich wirklich euphorisch, dass ich mich einbringen konnte.“

Njeri Kinyanjui ist Stadträtin, sitzt im Gemeinderat und Integrationsrat der Stadt Reutlingen. Sie ist weiterhin Geschäftsfrau und spricht mit uns über ihre Arbeitserfahrung, die Veränderungen in Deutschland seit den 80er Jahren und gibt Buchtipps.

„Ich bin sehr stolz eine Reutlingerin zu sein, weil die Stadt so vielfältig ist.“

Yasmin Nasrudin ist seit 2020 Mitglied des Integrationsrats der Stadt Reutlingen und seit 2021 Sprecherin des Gremiums.
Sie ist Gründerin und 1. Vorsitzende von Blacks Connected e.V. und Co-Initiatorin von „Black History in Baden-Württemberg“. Sie lebt mit ihrer Familie in Reutlingen.
Mit uns spricht sie über ihre Arbeitserfahrungen, ihre Motivation und Reutlingen als Heimatort.

„Man sieht sehr viele Kontinuitäten des Kolonialismus, wo man sie vielleicht nicht erwartet.“

Fars Andeghergis, seit zwei Jahren Antidiskriminierungsberater mit dem Schwerpunkt Rassismus bei Adis e.V. in Tübingen. Adis e.V. ist zuständig für Tübingen und Reutlingen.
Er berät Menschen zu unterschiedlichen Diskriminierungskategorien.
Mit uns spricht er über seine Arbeit, Herausforderungen und Erfolge dabei und das Erbe des Kolonialismus.