Theaterprojekt "Cartes sur Table"

Ein Theaterprojekt, das in Kooperation zwischen drei Ländern umgesetzt wird - Burundi, Deutschland und Ruanda – will der gemeinsamen Vergangenheit in die Augen blicken. Schuld, Hass und Wut und die Frage nach den verschiedenen Versionen der Darstellung des Kolonialismus treiben „Cartes sur table“ an, mit dem Ziel, daraus zu lernen und zu einem geklärten, harmonischen Zusammensein zu kommen.

„Utazi iyo ava, ntamenya iyo ajya“ ist ein Sprichwort aus Kirundi und Kinyarwanda und bedeutet: Wer nicht weiß, woher er kommt, weiß auch nicht, wohin er geht.

„Cartes sur table“ ist ein kollektives Theaterstück, das durch Schauspiel, Gesang und Tanz kritische Ideen von Jugendlichen aus den drei Ländern sammelt. Da das Projekt darauf abzielt, zu heilen, zu lernen und die Jugendlichen aus Burundi, Deutschland und Ruanda zusammenzubringen, war es sehr wichtig, dass jede Stimme gehört und verstanden wird. Die ursprüngliche Inspiration entstand aus der Sehnsucht, die Vergangenheit zu verstehen und den verborgenen und offiziellen Versionen des Kolonialismus auf den Grund zu gehen.

Das burundische Theaterensemble Compagnie Ouf, das Stuttgarter Künstlerkollektiv The Grey Stories e.V. sowie das Institut Français Burundi kooperierten gemeinschaftlich, um eine Gestaltung zu erhalten, mit denen alle einverstanden sind. Dabei war ihnen wichtig, dass alle Fakten, das Wissen und die Verwirrung über den Kolonialismus „auf den Tisch“ gelegt werden sollen, um offene Diskussionen und Austausch zu ermöglichen. Die Künstler*innen und die Jugendlichen aus den drei Ländern sollen ermutigt werden, voneinander, anstatt übereinander zu lernen. Dabei haben sie folgende Fragen begleitet:

  • Was kann die ältere Generation tun, um die junge Generation zu unterstützen? Welche Mittel sind nötig, um ein harmonisches Verhältnis zur jungen Generation zu erreichen?
  • Wo liegen die Wurzeln von Schuld, Hass und Wut und wie können sie beseitigt werden?
  • Wie wirkt die Zeit des Kolonialismus noch heute nach und warum lernen wir in den Schulen nicht darüber?
  • Welche Spuren des Kolonialismus lassen sich in Burundi, Ruanda und Deutschland finden?

Zum Beispiel zeigen die Schauspieler*innen während des Stückes, wie Artefakte Burundis während der Zeit des deutschen Kolonialismus entwendet wurden, und fordern in einer eindringlichen musikalischen Darbietung deren Rückgabe.

Nach zwei Wochen der Entwicklung und der Proben wurde das Theaterstück den Schüler*innen des Lycee Saint Esprit und Lycee Scheppers vorgeführt. Abschließend wurde eine Gesprächsrunde mit den Schüler*innen geführt. Dies können Sie im unten stehenden Video nachschauen. Der Höhepunkt der Diskussionen fand im Lycee Saint Esprit statt, wo sich ein Gärtner der Schule, der die Aufführung durch das Fenster beobachtet hatte, an den Diskussionen beteiligte. Seine Frage überraschte den Darstellenden und die Theaterdirektorin, Laly Sangano, beschloss, den Schüler*innen zu erlauben, ihm zu antworten. Er fragte: „Ist der Kolonialismus wirklich vorbei oder würdet ihr sagen, dass sich die Art und Weise, wie er früher gemacht wurde, verändert hat?“. Am Freitag, den 12. April 2024 hatten die Kunstliebhaber von Bujumbura die Gelegenheit, das Theaterstück auch im Institut Français zu sehen.

Das Stück wurde von Divine Gashugi Umulisa in Zusammenarbeit mit Laly Sangano geschrieben und von Laly Sangano inszeniert. Die Musik stammt von Konstantin Dupelius (Deutschland), Dorcas Isimbi (Ruanda) und Herve (Burundi).

Hier geht es zum Video auf unserer Vimeo-Plattform

 

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