Mein Praktikum beim EPiZ begann mit einer AG Globales Lernen beim DEAB. Die verschiedenen Impulse zu BNE, Globalem Lernen und all den Projekten haben mich sehr neugierig gemacht, noch mehr zu erfahren. Von Anfang an hat mich total fasziniert, dass sich dort Teilnehmer*innen aus verschiedensten Bereichen und Berufen getroffen haben, die sich trotzdem alle zu denselben Themen austauschen konnten. Ich habe viel Neues über Bildung für nachhaltige Entwicklung und die BNE-Zertifizierung gelernt. Während der Kommentierung der BNE-Strategie in Baden-Württemberg habe ich gemerkt, dass es einerseits noch viel zu tun gibt, andererseits aber auch viele Ideen und Ansätze, die ich genauer kennengelernt habe. Dabei wurde mir klar, wieviel all diese Themen auch mit mir zu tun haben und wie stark sie Schüler*innen beeinflussen. Ganz klar hat sich für mich herauskristallisiert, wie wichtig Kommunikation im Bereich Nachhaltigkeit und Globales Lernen ist und deswegen bin ich sehr froh, dass ich einen Einblick in dieses Treffen haben durfte.
Am Dienstag war ich zum ersten Mal im EPiZ selbst und durfte gleich in der Bibliothek herumstöbern. Danach konnte ich die Bildungsangebote im EPiZ erkunden und auch gleich einen genaueren Blick in die Bücher und Lernkisten werfen: Ich habe die Kiste zum Thema „Rohstoffe im Handy“ durchstöbert und gleichzeitig überprüft, ob nach der Ausleihe alles noch vorhanden und unbeschädigt war. Währenddessen habe ich wieder einmal gemerkt, wie wenig die meisten Menschen über die Geräte wissen, die sie tagtäglich in der Hand halten. Nachdem ich diese Kiste kontrolliert hatte, durfte ich selbst bei der Erstellung solcher Lernkisten mithelfen und die Themenkisten „Afrika“ und „Asien“ in Angriff nehmen. Besonders gefallen haben mir dabei sowohl die Kinderbücher, die die Kontinente für mich greifbarer machen, als auch die Gegenstände von den Kontinenten selbst, wie selbstgebastelte Spielsachen oder Seife.
Den Mittwoch habe ich in Tübingen verbracht – beim freien Radio Wüste Welle. Dort habe ich mich mit Mariscal und Wilmer Vega getroffen und ganz zu Beginn erstmal einen Soundcheck gemacht. Nachdem alles getestet war und funktionierte, haben die beiden mir erklärt, was sie für ihren Radiobeitrag geplant haben. Dann haben wir in die Musik reingehört, die zwischen ihren Gesprächen immer mal wieder laufen sollte. Ich war wirklich begeistert von dem ganzen Setting außenrum und dem Input, den Mariscal und Wilmer vorbereitet hatten. Die beiden haben in dem Beitrag spannende Gespräche zu den Themen Kolonisierung und Rassissmus geführt und immer wieder die Problematik darin aufgegriffen. Damit sollten die Zuhörer*innen ihr eigenes Handeln und Denken hinterfragen. Als Mariscal und Wilmer mich gefragt haben, ob ich auch etwas zu den Themen im Radio sagen möchte, konnte ich dieses Angebot natürlich nicht ausschlagen! Ich wurde kurz vorgestellt und durfte dann meine eigene Meinung über die Kolonisierung teilen, das war mein absolutes Highlight des Tages!
Am Donnerstag bekam ich die Möglichkeit, mein Recherche-Können zu verbessern, indem ich die Feste und Feiertage vieler verschiedener Religionen nachgeprüft habe. Diese sollten alle in einem Kalender landen, der jedes Jahr im EPiZ anfertigt und auch selbst aufgehängt wird. Ich habe erkannt, wie bedeutsam es ist, nicht nur über die Feste meiner eigenen Religion Bescheid zu wissen. Es ist sehr wichtig, sich auch mit Festen anderer Kulturen auseinanderzusetzen und zu verstehen, warum sie gefeiert werden. Somit konnte ich den ein oder anderen Brauch, den ich aus anderen Kulturen kannte, besser nachvollziehen. Und am Ende war der Kalender deutlich voller, als ich es zu Beginn erwartet hätte! Hinterher habe ich noch an der Online-Veranstaltung „Prima Klima in der Kita“ teilgenommen. Ich habe gelernt, dass es auch schon im Kindergarten wichtig ist, über das Klima informiert zu sein und welche Möglichkeiten es gibt, Kindern etwas dazu beizubringen. Am schönsten war für mich der Moment, in dem ich selbst realisiert habe, dass Kinder manchmal die besten Ideen haben können, um die Welt ein Stückchen besser zu machen.
Am letzten Tag meines Praktikums habe ich mit Caesar, einem Bildungsreferenten von BtE, eine Schulklasse in Ehningen besucht. Diese 9. Klasse nimmt an einer Aktion vom Chat der Welten teil und wird mit einer Schulklasse in Chile in Kontakt treten. Dazu sollten sie jedoch zuerst etwas über das Land lernen, deswegen haben wir in der ersten Hälfte der Veranstaltung Feste und Traditionen in Chile kennengelernt. Danach konnten wir diese mit Festen in Deutschland und genauer noch in Ehningen vergleichen. Dabei wurde ich wieder einmal überrascht: es gibt nämlich ein paar Feste dort, die unseren sehr ähnlich sind. Etwas Neues über Chile zu lernen, war für mich sehr interessant und die Spiele, die wir gespielt haben, waren sehr lustig. In der zweiten Unterrichtshälfte haben wir mit der Makramee-Technik Armbänder gemacht, das war gar nicht so einfach! Ich denke, die Klasse wird sehr viel Spaß beim Kennenlernen der chilenischen Schulklasse haben und auch ich denke, dass ich vieles aus der Veranstaltung für mich und meine Klasse mitnehmen kann.
Chile und Deutschland - wie Freundschaften ganze Ozeane überwinden können
Durch die Projekte von Chat der Welten werden Verbindungen und Freundschaften geschaffen, die sehr weit reichen können. Freundschaften, die über Ländergrenzen und Ozeane hinweg reichen, wie die Freundschaft zwischen einer deutschen und chilenischen Schulklasse. Doch noch ist es nicht so weit: die 9. Klasse der Friedrich-Kammerer Gemeinschaftsschule Ehingen steckt noch mitten in den Vorbereitungen auf ihre Partnerklasse in Chile. Dazu nehmen sie an Veranstaltungen teil, in denen der Bildungsreferent Cesar Leal Soto ihnen Chile und den Alltag dort vorstellt. Eine solche Veranstaltung fand auch am 25.10.24 statt, bei der es insbesondere um die Feste und Traditionen in Chile ging.
Mit einem lustigen Spiel begann der Morgen: alle stellten sich in einen großen Kreis und versuchten, ein zu einer Schlaufe verknotetes Seil über ihre Köpfe hinweg wandern zu lassen. Es klappte zwar nicht immer einwandfrei, aber der gute Wille zählt! Schon bei diesem aufweckenden Spiel zum Beginn war klar, dass Teamwork sehr wichtig ist – sowohl innerhalb der Klasse als auch beim Kontakt zu einem anderen Land – wie für diese Klasse der Kontakt zu Chile. Das Land in Südamerika stand im Fokus der gesamten Veranstaltung. Denn das übergeordnete Ziel der Klasse ist es, ihre Partnerklasse in Chile kennenzulernen. Zuvor ist es allerdings wichtig, auch das Land selbst mit seiner Kultur und seinem Alltag kennenzulernen. Dazu sollte die Klasse zunächst mehr über die Feste, Bräuche und Traditionen in Chile erfahren und bekam deswegen zu Beginn einige davon vorgestellt. Auf bunten Bildern konnten alle Schüler*innen die feiernden Menschengruppen beobachten und sich gleich etwas besser in sie hineinversetzen. Dazu hatten sie außerdem die Gelegenheit, ihren spanischen Wortschatz ein wenig zu erweitern. Als Nächstes ging es darum, die chilenischen Bräuche mit denen in Deutschland zu vergleichen. Schließlich geht es insgesamt darum, Verbindungen zwischen den beiden Ländern herzustellen. Auch durch einige Videos, auf denen die Chilen*innen tanzten, lachten und auch ein paar für uns ungewöhnliche Dinge taten, wie zum Beispiel ganze Häuser zu tragen, bekamen die Schüler*innen einen Einblick in das chilenische Leben. Zum Schluss durften alle noch Armbänder mit einer Makramee-Technik knüpfen, wie es in Chile üblich ist. Obwohl das nicht ganz einfach war, wurde trotzdem klar, dass mit jeder Minute auch das Band zu der Schulklasse in Chile Stück für Stück weitergeknüpft werden konnte.
Diese Veranstaltung von Chat der Welten zeigt, dass schon kleine Schritte Großes bewirken und zum Schluss vielleicht sogar Ozeane überwinden können. Denn damit würde für die Schulklasse in Ehningen der große Traum wahr werden, ihre Partnerklasse in Chile kennenzulernen. Kontakte zu anderen Ländern aufzunehmen kann unsere Perspektiven verändern und uns zum Nachdenken anregen. Es schafft Verbindungen zwischen Gruppen, die sehr unterschiedlich zu sein scheinen und am Ende doch viele Gemeinsamkeiten haben. Genau zu diesen Erfolgen trägt BtE und der Chat der Welten mit seinen Veranstaltungen bei und macht unsere Welt ein Stückchen besser.