Bei der Qualifizierung von Multiplikator/innen des Globalen Lernens der NRO in Deutschland - und nicht nur dort - besteht Handlungsbedarf. Meist sind Multiplikator/innen nur sehr gering spezifisch für ihre Tätigkeit im Globalen Lernen qualifiziert, entsprechend besteht Entwicklungsbedarf im Hinblick auf Fortbildungen zu grundlegenden Prinzipien, Konzepten und Kompetenzen des Globalen Lernens.
Dies gab den Anstoß zum Projekt „Facilitating Global Learning – Key Competences of Members from European CSOs“(FGL). Hauptziel war es, Qualifizierungsangebote auf dem neuesten Stand der Erkenntnis zu entwickeln, zu fördern und durchzuführen, Kompetenzen, Wissen und Verständnis auf dem Gebiet des Globalen Lernens zu fördern und auf diese Weise Globales Lernen – besonders im Bereich der non-formalen, außerschulischen Bildung – qualitativ weiterzuentwickeln. Es entstand das Konzept für ein über drei Jahre laufendes Pilotprojekt, das von der EU sowie nationalen Institutionen finanziert werden und dessen Ergebnisse man anschließend aufbereiten und durch Medien wie z. B. diese Handreichung weiter verbreiten können sollte.
Projektpartner/innen
Projektpartner/innen auf deutscher Seite waren der DEAB (Dachverband Entwicklungspolitik Baden-Württemberg), die Nichtregierungsorganisation EPiZ (Entwicklungspädagogisches Informationszentrum im Arbeitskreis Eine Welt Reutlingen e.V.) und finep (forum für internationale entwicklung + planung). Für die Durchführung in Portugal waren die Stiftung IMVF – (Instituto Marquês de Valle Flôr) sowie die NGDO AIDGLOBAL (Acção e Integração para o Desenvolvimento Global) verantwortlich, während aus Rumänien die Organisation APSD Agenda 21 (Asociatia de Asistenta si Programe pentru Dezvoltare Durabila) beteiligt war.
Zielgruppe
Hauptanliegen des Projekts war die Konzipierung von Qualifizierungskursen des Globalen Lernens mit Pilotcharakter für in der Bildungsarbeit engagierte Mitglieder zivilgesellschaftlicher Organisationen aus den Projektpartnerländern. Unser Ziel war es, potenzielle Multiplikator/innen des Globalen Lernens aus verschiedensten Bereichen zu gewinnen. Einzige Voraussetzung war eine ehrenamtliche oder berufliche Tätigkeit im Bereich der non-formalen Bildung mit entsprechenden Erfahrungen in der Bildungsarbeit sowie die Motivation, die eigenen Kompetenzen und Erfahrungen im Bereich des Globalen Lernens zu erweitern.
Bestandteile des Projekts
Einer der ersten Schritte dieses Projekts war die Studie „Global What? A Study on Facts and Needs of Global Learning in Germany, Portugal and Romania“. Sie wurde in Deutschland auf der bundesweiten Konferenz zu Globalem Lernen „WeltWeitWissen 2014“ vorgestellt. Ein weiterer Schritt war die von allen Organisationen gemeinsame Entwicklung eines Curriculums für einen Qualifizierungskurs mit Pilotcharakter – „Testkurs“ genannt – zur Durchführung in jedem der drei beteiligten Länder. Dieses Curriculum sollte jeweils aus vier Präsenzmodulen bestehen und durch praktische sowie internetbasierte Elemente ergänzt werden. Die Entwicklung des Curriculums und die Evaluation des Testkurses wurden jeweils durch Fachtreffen auf nationaler Ebene begleitet. Nachdem zunächst Einführungskurse für potenzielle Teilnehmer/innen stattfanden, wurde schließlich in jedem der beteiligten Länder ein Testkurs durchgeführt. Die gemeinsam erstellte Handreichung „GLOBAL HOW? Facilitating Global Learning - Handreichung zur Qualifizierung von Multiplikator/innen des Globalen Lernens“ vereint in sich die im Verlauf des Projekts gewonnenen Erfahrungen und Erkenntnisse. Das Handbuch ist in Deutsch, Englisch, Portugiesisch und Rumänisch erschienen.
Download der englischen Originalversion des Handbuches hier.
Download der deutschen Übersetzung des Handbuchs hier.
Das Projekt „Facilitating Global Learning“ fand in Deutschland eine Fortsetzung des von EPiZ und Landeszentrale für politische Bildung durchgeführten Qualifizierungskurses „Global Facilitator“.
Kontakt:
Gundula Büker, E-Mail: gundula.bueker@epiz.de